Grundiss Mittlere Ebene   Grundriss Obere Ebene   Schnitt   Luftaufnahme,1972   Innenhof, 2010   Innenhof, rechts Kirche, im Hintergrund Pfarrhaus,
links Gemeindehaus, 1972
  Innenhof, rechts Kirche, im Hintergrund Pfarrhaus,
links Gemeindehaus, 2010
  Eingang zum Kindergarten   Obergeschoss Gemeindesaal, Erdgeschoss Kindergarten   St. Paul 2010   Innenraum   Blick auf die Orgel, 1972   Einblick in die abgehängte Decke  
Auftraggeber war die Katholische Gesamtkirchengemeinde Heidelberg, vertreten durch Herrn Dekan Dr. Alfons Beil und Herrn Pfarrer Farrenkopf, betreut durch das Erzbischöfliche Bauamt Heidelberg, vertreten durch Herrn Baudirektor Hans Rolli.

Wesentliche Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Architekt Klaus Unruh (Partner 1970 - 1991)
Dipl.-Ing. Architekt Gerhard Krumm.

2010 Denkmalschutz der gesamten Anlage nach § 2 DSchG
  In einem neuen Wohngebiet der Stadt Heidelberg, am Hang des Königstuhls, gab es einen Wettbewerb für ein neues katholisches Pfarrzentrum. Es sollte aus Kindergarten, Pfarrhaus, Jugendräumen, Gemeindesaal und Kirche bestehen.
Alle diese Nutzungen sind um einen gemeinsamen Hof gruppiert. Von diesem sind alle Teile des Pfarrzentrums erschlossen, mit Ausnahme des Kindergartens, der von einem seitlich vorbeiführenden Fußweg direkt erschlossen wird.
In der U-förmigen Anlage ergibt sich folgende Disposition: Im südlichen Flügel ist im ebenerdigen Untergeschoss der Kindergarten, verbunden mit den dazu gehörenden Freianlagen.

  Darüber befindet sich der Gemeindesaal, in welchem bis zur Fertigstellung der Kirche auch der Gottesdienst stattfand.
Im westlichen Teil der sich U-förmig gruppierenden Gebäude befindet sich das Pfarrhaus mit Büroräumen, Jugendräumen, Wohn- und Schlafräumen.
Der nördliche Teil ist die eigentliche Kirche, die zuletzt realisiert wurde.
Der Hof ist das Zentrum der Gemeinde. Er ist für alle zugänglich. Der Hof ist zur vorbeiführenden Straße geöffnet. Die Eingänge in die verschiedenen Funktionsbereiche sind von diesem Hof aus angeboten.
Der Zugang zur Kirche ist nicht direkt von der Straße aus möglich.
  Man muss zunächst den gemeinsamen Hof des Pfarrzentrums betreten und dort zweimal die Richtung ändern, um zur Eingangstür der Kirche zu kommen.
Der Zugang zu einer Kirche muss ein Weg sein. Nachdem man den Weg durch den Hof gegangen ist, betritt man einen nur schwach beleuchteten Vorraum, an dessen Ende ein helles Licht erkennbar ist. Man geht durch diesen dunklen Raum auf das helle Licht zu und befindet sich dann im Kirchenraum.
Eine Werktagskirche ist aus dem großen Raum ausgegliedert und direkt vom Vorraum aus zu erreichen.
  Alle Wände des Kirchenraums sind aus Sichtbeton. Der Fußboden besteht aus Melaphyr-Kleinpflaster.
Die Decke besteht aus senkrecht abgehängten, relativ großen Holztafeln, in deren Raster die Beleuchtung nicht sichtbar integriert ist. Sie ist so angeordnet, dass unabhängig von der Tageszeit die Belichtungsverhältnisse im Raum immer gleich sind. Diese Holztafeln reflektieren auch das vom Dach aus einfallende Tageslicht.
Die Bänke sind halbkreisförmig um den Altar gruppiert. Es gibt von den hintersten Reihen in Richtung Altar ein leichtes Gefälle.
Die künstlerische Ausstattung des Kirchenraums erfolgte ohne Beteiligung des Architekten.
  Veröffentlichungen

"Bauen + Wohnen"
1975, Heft 2, S. 66 + 67

"Bauwelt"
1975, Heft 34, S. 954 - 958

 

"Deutsche Bauzeitschrift"
1975, Heft 9, Gebäudedaten Nr. 50

"Deutsche Bauzeitschrift"
1976, Heft 2, S. 157 - 160

 

"Bauen in Deutschland"
Hatje-Verlag, Stuttgart 1985, S. 183

"Architekturführer Heidelberg"
Bauten um 1000 - 2000
1998, S. 236