Auftraggeber war die Katholische Gesamtkirchengemeinde
Heidelberg, vertreten durch Herrn Dekan Dr. Alfons Beil und Herrn
Pfarrer Farrenkopf, betreut durch das Erzbischöfliche Bauamt
Heidelberg, vertreten durch Herrn Baudirektor Hans Rolli.
Wesentliche Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Architekt Klaus Unruh (Partner 1970 - 1991)
Dipl.-Ing. Architekt Gerhard Krumm.
2010 Denkmalschutz der gesamten Anlage nach § 2 DSchG
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In einem neuen Wohngebiet der Stadt Heidelberg, am
Hang des Königstuhls, gab es einen Wettbewerb für ein neues
katholisches Pfarrzentrum. Es sollte aus Kindergarten, Pfarrhaus,
Jugendräumen, Gemeindesaal und Kirche bestehen.
Alle diese Nutzungen
sind um einen gemeinsamen Hof gruppiert. Von diesem sind alle
Teile des Pfarrzentrums erschlossen, mit Ausnahme des Kindergartens,
der von einem seitlich vorbeiführenden Fußweg direkt erschlossen
wird. In der U-förmigen Anlage ergibt sich folgende Disposition:
Im südlichen Flügel ist im ebenerdigen Untergeschoss der Kindergarten,
verbunden mit den dazu gehörenden Freianlagen.
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Darüber befindet sich der Gemeindesaal, in welchem
bis zur Fertigstellung der Kirche auch der Gottesdienst stattfand.
Im westlichen Teil der sich U-förmig gruppierenden Gebäude
befindet sich das Pfarrhaus mit Büroräumen, Jugendräumen,
Wohn- und Schlafräumen. Der nördliche Teil ist die eigentliche
Kirche, die zuletzt realisiert wurde.
Der Hof ist das Zentrum der Gemeinde. Er ist für alle zugänglich.
Der Hof ist zur vorbeiführenden Straße geöffnet. Die
Eingänge in die verschiedenen Funktionsbereiche sind von diesem
Hof aus angeboten. Der Zugang zur Kirche ist nicht direkt von der
Straße aus möglich.
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Man muss zunächst den gemeinsamen Hof des Pfarrzentrums
betreten und dort zweimal die Richtung ändern, um zur Eingangstür
der Kirche zu kommen. Der Zugang zu einer Kirche muss ein Weg sein.
Nachdem man den Weg durch den Hof gegangen ist, betritt man einen
nur schwach beleuchteten Vorraum, an dessen Ende ein helles Licht erkennbar
ist. Man geht durch diesen dunklen Raum auf das helle Licht zu und
befindet sich dann im Kirchenraum. Eine Werktagskirche ist aus dem
großen Raum ausgegliedert und direkt vom Vorraum aus zu erreichen.
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Alle Wände des Kirchenraums sind aus Sichtbeton.
Der Fußboden besteht aus Melaphyr-Kleinpflaster. Die Decke besteht
aus senkrecht abgehängten, relativ großen Holztafeln, in
deren Raster die Beleuchtung nicht sichtbar integriert ist. Sie ist
so angeordnet, dass unabhängig von der Tageszeit die Belichtungsverhältnisse
im Raum immer gleich sind. Diese Holztafeln reflektieren auch das
vom Dach aus einfallende Tageslicht.
Die Bänke sind halbkreisförmig um den Altar gruppiert. Es
gibt von den hintersten Reihen in Richtung Altar ein leichtes Gefälle.
Die künstlerische Ausstattung des Kirchenraums erfolgte ohne
Beteiligung des Architekten.
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Veröffentlichungen
"Bauen + Wohnen"
1975, Heft 2, S. 66 + 67
"Bauwelt"
1975, Heft 34, S. 954 - 958
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"Deutsche Bauzeitschrift"
1975, Heft 9, Gebäudedaten Nr. 50
"Deutsche Bauzeitschrift"
1976, Heft 2, S. 157 - 160
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"Bauen in Deutschland"
Hatje-Verlag, Stuttgart 1985, S. 183
"Architekturführer Heidelberg"
Bauten um 1000 - 2000
1998, S. 236
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