Bauherr: Firma Opel-Fahr, vertreten durch Herrn Dr. Fahr.

Wesentlicher Mitarbeiter:
Dipl.-Ing. Architekt Richard Riepe.

Ein großes Ereignis! Ich war 26 Jahre alt. Ein Jahr nach der Diplomprüfung war das erste Bauwerk nach eigenem Entwurf, auch wenn es klein war, fertig gestellt und eingeweiht. Es gab nur Zufriedenheit und Lob. Auch das tat gut. Das scheinbar schwebende Stahlbetondach ruht auf 6 ausbetonierten Stahlrohrstützen. Die statische Berechnung und die statischen Details hat Herr Dr. Fischer, Karlsruhe, bearbeitet. Die Bauleitung hatte Herr Architekt Hergenröder, Fulda.
  Die Tankstelle wurde nach den damaligen Bedürfnissen des noch geringen Autoverkehrs entworfen. In der Mitte war der Tankwart in einem Glaspavillon, so dass er den ganzen Betrieb übersehen konnte.
Die Kreisform wurde gewählt, damit die Autofahrer sich eine freie Zapfsäule aussuchen konnten, ohne den Betrieb zu stören. Die runde Form hat sich auch aus der lokalen Situation ergeben.
Der Glaspavillon sollte so transparent wie möglich gestaltet sein, damit alles gut überschaubar bleibt und sich gleichzeitig eine formale Wirkung ergibt. Diese besteht vor allem darin, dass es zunächst nicht erkennbar wird, wo das weit auskragende Dach aufliegt.
  Die 6 ausbetonierten Stahlbetonstützen haben einen so geringen Querschnitt, dass sie kaum von den Fenstersprossen zu unterscheiden sind, zumal sie sich nicht in der Glaswand sondern im Innenraum befinden.
Die Außenkante des Stahlbetondaches war so dünn wie möglich konstruiert, um den scheinbaren Eindruck einer schwebenden Fläche zu verstärken.
Auch die Beleuchtung – damals noch aus Neonröhren – sollte in der Dunkelheit diesen Eindruck verstärken.
  Veröffentlichungen

„Garagen- und Tankstellenbau“
1953, S. 211
Callwey-Verlag, München

„Baukunst und Werkform“
1953, Heft 8, S. 424

„Bauen + Wohnen“
1954, Heft 2, S. 112

„Tankstellen 1963“
S. 15, 21, 23, 40, 42-44, 64, 65, 74-76